Montag, 13. Februar 2017

Rezension: Projekt Rahanna von Uli Wohlers


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Gebunden € 20,00




Braumüller VerlagUli Wohlers





Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Braumüller Verlag (1. Februar 2017)
ISBN-10: 3992001776
ISBN-13: 978-3992001774

Eine tolle Idee eines Wikingerüberfalls auf Bornholm, die mich im Endeffekt in der Umsetzung überhaupt nicht packen konnte. Ein Buch, das wohl eine ganz spezielle Leserschaft benötigt.

Inhalt:

Kommissar Stig Tex Papuga sieht sich einer stürmischen Nacht auf Bornholm gegenüber. Drachenboote tauchen am wolkenverhangenen Horizont auf und die sich darauf befindlichen Hobby-Wikinger landen auf der Insel, um sie zu annektieren und ein neues Königreich auszurufen. Schnell artet der Versuch aus und Gewalt regiert im neuen Königreich, das gegen Tiermast, Großbauerntum und alles ist, was in dessen Weg steht.

Cover:

Wikingerschiffe im Zoomvisier einer Waffe, dunkel gefärbter Himmel, der Böses anzukündigen scheint. Eine gelungene Einstimmung auf das Buch.

Setting und Stil:

Würde ich planen, ein Königreich auszurufen, würde ich mir vielleicht auch eine Urlaubsinsel aussuchen. Ein überschaubarer Bereich, den man von Funk, Internet und ähnlichem abschneiden kann, eine überschaubare Anzahl an möglichen Gegnern und die Insellage, die Ankömmlinge weithin sichtbar macht. Als es dann aber um Schweinemast, Glyphosat, Großbauern und zurück zur Natur geht, ohne wirklich einen guten Plan zu haben, ging es mir zu weit. Alles wurde unter einen Hut gepackt, vieles nur kurz angeschnitten und über allem liegt eine äußerst rohe Sprache und eine Gewaltbereitschaft, die ziemlich abschreckt.
Dies lässt den Leser auch eher staunend zurück, als Stig beschließt, die Seiten zu wechseln und sich mit den Ideen der Eroberer anfreundet.
Viele ultrakurze Kapitel, ständig wechselnde Charaktere und gewöhnungsbedürftige Namen, die man wenige Sekunden später wieder vergessen kann, erschweren das Lesen und die Verbindung zum Buch. Dazu kommt die gewählte Sprache und viele seltsame Begebenheiten, die den Leser grübelnd zurücklassen.

Charaktere:

Ein Buch, bei dem es schwer ist, eine wirkliche Bezugsperson zu finden. Unter den Pseudo-Wikingern habe ich gar keinen gefunden, Stig wird spätestens nach seinem Seitenwechsel unangenehm und ansonsten tauchen Charaktere viel zu kurz auf.

Geschichte:

Es hätte eine gelungene Geschichte um eine Inseleroberung und die mögliche Rückgewinnung gehen können. Stattdessen geht es vor allem um Gewalt, die Verrohung der Menschen und die industrielle Landwirtschaft als oberster Feind. Einen Weg, den ich nicht vorhergesehen habe und den, wenn ich es gewusst hätte, nicht lesend eingeschlagen hätte.

Fazit:

Absolut kein Buch für mich. Meine Erwartungen wurden überhaupt nicht erfüllt und ich hatte keinen Spaß mich durch die Seiten zu kämpfen. Gibt es eine Lesergruppe? Wahrscheinlich, auch wenn ich nicht genau sagen kann, wer es sein könnte. Das Buch ist einfach keine runde Sache, sondern eine krude Mischung, die vieles anschneidet, ohne spannende Ergebnisse anzubieten.




Buchvorstellung:

Über den Autor:

© Daniela Klemencic
Studierte u.a. Kulturwissenschaften in Lüneburg und Publizistik (Journalism) in Dublin. Er lebt auf Bornholm, in Hamburg, Berlin und on the road. Uli Wohlers schreibt Romane und Drehbücher. Die Spur der Schweine ist der erste aus einem Zyklus von 12 Stig-Tex-Papuga-Krimis - für jeden Monat einen. Wir beginnen im Dezember.

(Quelle: Braumüller)





Kurzbeschreibung:

Drachenboote werden des Nachts auf Bornholm an Land gezogen. Der Kommandant des Aufklärungsbataillons wird überfallen und gleichzeitig die Bürgermeisterin gekidnappt. Handys funktionieren nicht mehr und der Rundfunk sendet nur noch Dudelsackmusik. Kommissar Stig Tex Papuga und sein Kollege Ole Rasmussen sehen sich einer strategisch vorgehenden Übermacht gegenüber. Eine Gruppe fanatischer Hobby-Wikinger und Mittelalter-Enthusiasten reißt auf der Ferieninsel die Herrschaft an sich. Wikinger König Knud der Gnadenreiche, sein Hauptmann Blut-Eigil und eine gemischte Kampftruppe von Kommunen-Bewohnern und Kriegerinnen haben genug von Gülle, Gammelfleisch und Glyphosat. Sie verfolgen die Vision vom Leben im Einklang mit der Natur in einer menschlicheren, gleichberechtigten Welt und wollen sie auf der kleinen Insel sofort
Wirklichkeit werden lassen. Ihr Gott Odin steht ihnen mit einem heftigen Sommersturm zur Seite. Stig ermittelt undercover und muss dabei feststellen, dass auch ihm als treuem Staatsdiener und Polizisten diese Vorstellung vom naturnahen Leben zunehmend gefällt.

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