Donnerstag, 26. September 2013

Rezension: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant von Andreas Franz, Daniel Holbe


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Verlag Knaur Andreas Franz



Daniel Holbe




Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Knaur TB (2. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426513579
ISBN-13: 978-3426513576 
ASIN: B00BG2JOJO

Mein erstes Buch aus der Julia Durant Reihe und es hat mir gleich sehr gut gefallen. Der Crossover zwischen Frankfurter und Offenbacher Ermittlern ist nicht nur Andreas Franz Fans gelungen und sorgt für einen spannenden und überraschenden Fall in der Biker-Szene.

Inhalt:

Julia Durant werden die Ermittlungen zu einem anscheinend klaren Fall von Gangrivalität übergeben. Auf einer Autobahnbrücke erwartet sie ein ausgebranntes Motorrad mit darauf gefesseltem Fahrer. Da in dem Biker-Club allerdings die Devise des absoluten Schweigens herrscht, gestalten sich die Ermittlungen schwierig und sie wendet sich schließlich an ihren Offenbacher Kollegen Peter Brandt, der ihr mit dem dort ansässigen Teil der Biker helfen soll. Eine herausfordernde Aufgabe, die beide tief ins Milieu führt.

Cover:

Bevor ich  mich dem Titelbild zuwende, ist erst einmal dem Rundumeinband Aufmerksamkeit zu schenken. Er bringt zusätzliche Stabilität und ermöglicht es dank dem aufgedruckten Reißverschluss das Buch auch einmal verkehrt herum ins Regal zu stellen. Ein netter Gimmick, den es ruhig öfter und in verschiedensten Ausführungen geben darf.
Das Titelbild passt zu den übrigen Bänden der Reihe. Die grüne Farbgebung findet sich in vielen Bänden der Serie wieder. Das Motiv, Sitzbänke auf einer Waldlichtung, ist sehr ruhig und nicht buchbezogen. Es empfiehlt sich also, die Kurzbeschreibung zu lesen, wenn man mehr über den Fall erfahren will und das Buch nicht nur kauft, weil es Teil der Reihe ist.

Setting und Stil:

Die Rivalität zwischen Frankfurt und Offenbach hat es sogar auf Wikipedia geschafft und führt auch im Buch zu Spannungen zwischen den beiden Revieren. Die Handlungsorte sind schön beschrieben, wobei zum Glück auf sprachliche Eigenheiten nicht eingegangen wird. Die Biker-Szene samt V-Männern ist nah an der Realität und bildet einen fundierten Unterbau unter die Krimihandlung. Die Ermittlungen sind sehr realistisch und geben dem Krimi sehr viel Authentizität.
Das Buch liest sich sehr gut. Die vielen kleinen, zeitlich abgegrenzten Abschnitte bringen die Geschichte gut voran. Die Erläuterungen und Beschreibungen sind sehr gut verständlich. Die Spannung plätschert ein bisschen dahin, trotzdem bleibt es nicht aus, dass man wissen will, wie es weitergeht mit Fall und Ermittlern. Lesenswert von der erste bis zur letzten Seite.

Charaktere:

Julia Durant und Peter Brandt dürfen diesmal gemeinsam ermitteln. Daniel Holbe schafft den Spagat zwischen Fans der Serie und Neueinsteiger, so dass der vielbändige Hintergrund kurz und knapp eingebracht wird, gleichzeitig die Charaktere sich aber ein großes Stück weiterentwickeln können. Beide sind schön unterschiedlich, in ihren Bereichen federführend und müssen sich erst einmal daran gewöhnen, die neue Zusammenarbeit gewinnbringend einzusetzen. Neben dem Fall bleibt viel Platz für Persönliches, was aber wiederum selbstverständlich für Seriencharaktere ist. Trotzdem ist es hier sehr gut gelungen, die Waage zwischen spannendem Fall mit vielen undurchsichtigen und teilweise psychologisch schwer zu verstehenden Charakteren und dem Privatleben der Ermittler zu halten.
Die Verdächtigen sind eine illustre Mischung aus Personen, wie es sie im realen Leben durchaus gibt, mit denen man aber eigentlich nicht viel zu tun haben will. Gerade dies macht die Ermittlungen auch schwerer, da man eigentlich jedem alles zutrauen kann.

Geschichte:

Ein sehr aktueller Fall über Biker-Gangs, ihren Zusammenhalt und Ehrenkodex, Rivalitäten und kriminellen Ausuferungen, die irgendwann zu weit gehen. Hinzu kommt ein V-Mann Einsatz, der nicht nur umstritten, sondern sogar gefährlich sein kann. Die Ermittler stehen einer Wand des Schweigens gegenüber, die sie nur sehr mühsam zum Bröckeln bringen können. Spannend, realitätsnah und fesselnd, gepaart mit Szenen aus dem Leben Durant und Brandts, die den Charakteren noch mehr Leben einhauchen.

Fazit:

Teufelsbande ist natürlich in erster Linie ein Krimi für Fans der Serie, die auch ohne Probleme zugreifen dürfen. Man merkt, dass Daniel Holbe die Charaktere inzwischen zu seinen eigenen gemacht hat und sie somit ohne Probleme zu Papier bringen kann. Mir hat vor allem die Mischung aus Fall und Privatleben gefallen. Hinzu kommen die besondere Situation beider Städte und die realitätsnahe Umsetzung der Geschichte. Neueinsteiger werden also auch ohne Probleme in die Serie finden, können sich natürlich vorher auch gerne durch die dreizehn anderen Julia Durant und drei Peter Brandt Krimis arbeiten, bei Interesse an diesem speziellen Fall jedoch auch direkt einsteigen. Ich freue mich schon weitere Bände der Serie zu lesen.



Buchvorstellung:

Über den Autor:

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman "Jung, blond, tot" gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken.
Andreas Franz starb im März 2011. Er war verheiratet und Vater von fünf Kindern.

(Quelle: Amazon)



Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt.
"So richtig zu Schreiben" begann er im Herbst 2006, und im April 2009 schließlich erschien mit dem kirchenhistorischen Thriller DIE PETRUSMÜNZE sein Debüt bei Rütten&Loening. In diesem Buch vereint er sowohl sein privates geschichtliches Interesse als auch seine Liebe zu Südfrankreich. Die Grundideen für sein erstes Buch trug er schon über viele Jahre hinweg mit sich.
Außerdem faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe auch Krimis rund um Frankfurt und Hessen. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Krimiautor. TODESMELODIE und TÖDLICHER ABSTURZ, in denen er die Figuren des früh verstorbenen Andreas Franz weiterleben ließ, waren Bestseller.

(Quelle: Amazon)


Kurzbeschreibung:

Julia Durant hat in ihrer langjährigen Laufbahn bei der Frankfurter Kripo schon Einiges gesehen. Doch an diesem Sonntagmorgen bietet sich der toughen Ermittlerin mitten auf der Kaiserleibrücke ein entsetzlicher Anblick: Im grellen Scheinwerferlicht der Löschfahrzeuge und Krankenwagen steht ein völlig ausgebranntes Motorrad. Und darauf sitzt ein bis zur Unkenntlichkeit verkohlter Mann – angekettet und abgefackelt. Erste Hinweise führen ins Biker-Milieu. Denn auf den Resten seiner angesengten Lederjacke prangt das Emblem der berüchtigten „Black Wheels“. Doch die Ermittlungen in den finsteren Kreisen der Gangs verlaufen zäh. Die Outlaws mauern konsequent und schweigen. Also entscheidet Julia Durant den Kollegen Peter Brandt aus dem benachbarten Revier ins Boot zu holen. Es wird für beide brandgefährlich.

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