Dienstag, 16. April 2013

Rezension: Das Mirakel von Köln von Bettina Szrama


Amazon.de: Broschiert € 11,90
Amazon.de: eBook € 9,49
Verlag: Emons
Webpage: Bettina Szrama
Facebook: Bettina Szrama
Twitter: Bettina Szrama
Buchvorstellung

Broschiert: 285 Seiten
Verlag: Emons (30. Oktober 2012)
ISBN-10: 3954510294
ISBN-13: 978-3954510290

Der Ausflug in die Geschichte hat mich dank Bettina Szrama diesmal ins mittelalterliche Köln verschlagen. Es erwartete mich ein Kloster, das nicht ganz so klösterlich ist. Gut recherchierter Hintergrund gespickt mit möglichen Ereignissen. Dafür gibt es fast die volle Punktzahl.


Inhalt:

Die junge Christina hat es nicht leicht im Leben. Dank ihrer Fallsucht gehört sie zu den Ausgestoßenen der mittelalterlichen Gesellschaft. Als sie von einem erzbischöflichen Generalvikar gerettet und in ein Kloster gebracht wird, scheint sie dann doch noch Glück im Leben zu haben. Doch der gläubige Schein wird schon schnell getrübt, als sie hinter den Mauern Teufelsaustreibungen und unsittliches Verhalten beobachten muss. Selbst als sie neue Informationen über ihre Familie erhält, ist dies nur ein weiterer Schritt in ein Leben, dass nur sehr wenig glückliche Momente aufweist.

Cover:

Ein schlichtes Cover, das schon ein bisschen viel vorwegnimmt. Die Hexenverbrennung spielt eigentlich nur eine kleine Rolle und das Bild von einem schönen Kloster wäre vielleicht passender gewesen. Aber vielleicht greift die Leserschaft gerade wegen des Covers in Erwartung einer brennenden Geschichte zu.

Setting:

Köln zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Dank der von Bettina Szrama genau recherchierten Schauplätze und Begebenheiten gelingt es der Autorin, das Mittelalter fast greifbar zum Leben zu erwecken. Gerade dieser Teil ist die Stärke des Romans. Lebensumstände, Alltag und politische Hintergründe werden geschickt eingebunden. Man fühlt sich mitten hineinversetzt in ein Zeitalter, dass alles andere als glorreich war.

Charaktere:

Es fällt leicht, sich in Christina hineinzuversetzen. Sie ist ein guter Bezugspunkt für die Geschichte umgeben von Charakteren, die ebenfalls lebhaft beschrieben werden. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und ihr doch hauptsächliches Leiden emotionsreich vermittelt.

Geschichte:

Das Mirakel von Köln erzählt keine leichte Geschichte. Es handelt sich eher um einen Leidensweg und der Erkenntnis, dass man als Frau im Mittelalter leicht zwischen die Fronten kommt. Doch gerade dies macht das Buch so packend. Man erfährt Aspekte, über die man sich vorher kaum Gedanken gemacht hat, taucht ein in eine Welt, wie sie tatsächlich, dank der vielen belegten historischen Tatsachen, hätte sein können. Trotzdem wird das Buch nie zu einem langweiligen faktenherunterratternden Geschichtsbuch, sondern weiß mit einer spannenden Geschichte zu überraschen, auch wenn es sich nicht um einen klassischen Krimi handelt.

Fazit:

 Mit Das Mirakel von Köln ist Bettina Szrama ein spannender Historienroman gelungen. Auch wenn die Krimielemente dank fehlendem Ermittler eher klein ausfallen, kann Christinas Lebensgeschichte überzeugen. Das einzige Problem, das mir das Lesen erschwerte ist der Schreibstil. Ich kann gar nicht genau sagen, ob es an den langen Absätzen, der getragenen Sprache oder der historischen angehauchten Wortwahl liegt. Für mich wurde es daher nicht zum Pageturner, sondern ich ertappte mich oft dabei, wie meine Gedanken vom Buch abwanderten. Aber vielleicht ging es ja nur mir so und deshalb empfehle ich die Leseprobe. Gefällt euch der Schreibstil, dann greift ohne Umschweife zu und lasst euch in die dunkle Seite des Mittelalters entführen.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen